Hegerich antwortet

Die simple Antwort auf diese komplexe Frage lautet: Projektentwickler sind auch nur Menschen! Sie können nicht in die Zukunft schauen. Immobilienentwicklungen - insbesondere komplexe und anspruchsvolle Projekte wie Hotel-Entwicklungen - nehmen immer viele Jahre in Anspruch. Die Investoren entscheiden mit gehörigem zeitlichen Vorlauf in Hinblick auf die zu erwartende, prognostizierte Zukunft. Und diese entwickelt sich eben manchmal - oder sogar meistens - anders als man denkt. Der Bedarf an Hotelbetten war zum Zeitpunkt der Investitionsentscheidung laut den damaligen Experten sicherlich vorhanden.

München ist und bliebt für Touristen und Geschäftsreisende ein hoch attraktiver Standort, so dass eine Unterdeckung an Hotelbetten - oder zumindest ein großer Bedarf - vorhanden war. Blickt man etwa auf große Messe wie die ISPO, die Bauma oder künftig auch die IAA ist das Oktoberfest auch sicher nicht das einzige Jahreshighlight in München, an dem die benötigte Hotelbettenkapazität bemessen werden.

Dennoch: Zwischenzeitlich herrscht Überkapazität. Verantwortlich dafür ist nicht alleine die hohe Bautätigkeit in diesem Bereich in den letzten Jahren, sondern zum Beispiel auch der Boom der privaten Unterkünfte wie Airbnb. Ich gehe davon aus, dass jeder Entwickler, der derzeit ein Hotel im Bau hat, sich nichts sehnlicher als ein Wohnbauprojekt wünschen würde. Nicht erst, aber spätestens seit dem Lockdown. Die Assetklasse Hotel ist die durch Corona am stärksten betroffene Immobilienart. Wenn sie ein Hotelzimmer suchen - auch wenn es derzeit genügend freie gibt - sind wir von Hegerich Immobilien nicht der richtige Ansprechpartner.