Hegerich antwortet

Die Frage, ob sich eine Investition in den sozialen Wohnungsbau lohnt, lässt sich ausnahmsweise schnell, einfach und eindeutig beantworten: Ja. Das liegt schlichtweg am Missverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage. Gerade in deutschen Großstädten - allen voran in München - mangelt es an erschwinglichem Wohnraum für Mieter der unteren Einkommensschicht. Im Jahr 2017 lag die Anzahl der errichteten Sozialwohnungen in Deutschland bei gerade einmal 26.231 - etwa 10 Prozent aller 275.000 in 2017 fertiggestellten Wohnungen.

Der tatsächliche Bedarf an Sozialwohnungen läge dagegen bei rund 80.000 jährlichen Neubauten. Aufgrund dieser viel zu geringen Quote geht die Zahl der Sozialwohnungen in Deutschland seit Jahrzehnten sogar kontinuierlich massiv zurück. So gab es 2016 bundesweit nicht einmal mehr halb so viele miet- und belegungsgebundene Wohnungen wie 1990. Der Grund dafür liegt im Fördersystem: Nach zwanzig bis dreißig Jahren läuft die Förderung meist aus und die Eigentümer können die Wohnungen fortan zu marktüblichen Konditionen vermieten.

Für Anleger, die an Investitionen in Sozialwohnungen interessiert sind, bedeutet die extrem hohe Nachfrage vor allem eins: Ein langfristig stabiler Bedarf und eine sichere Mietauslastung. Das geringe Risiko bei konstanter Rendite hat jedoch auch einen entscheidenden Nachteil: In der Regel gibt es kein bis sehr geringes Angebot für private Investoren und Kleinanleger. Der Markt ist leer, denn institutionelle Anleger, die oft schon in der Planungsphase mit an Bord sind, kaufen ganze Wohnblöcke und komplette Entwicklungen. Aber es gibt Alternativen.